Vorbereitungen

- Schwerer als reinzukommen, ist es wieder raus zu kommen -

(Danger Dan)

Der organisatorische Aufwand vor einer -nennen wir es mal vorsichtig- „Weltreise“ ist absolut nicht zu unterschätzen.
Wäre es unser erster längerer Aufenthalt außerhalb von Europa, hätten wir wahrscheinlich deutlich früher mit den Vorbereitungen beginnen müssen.
Da wir aber für unsere Reisen nach Thailand, Kambodscha & Malaysia 2017, Sri Lanka 2018 und Mexiko & Guatemala 2019 z.B. schon einen Reisepass beantragt, eine solide Backpacking-Grundausstattung angeschafft und uns jede Menge Reiseimpfungen gegönnt haben, müssen wir jetzt nicht mehr beim Urschleim anfangen 😉

Dennoch sind wir dieses Mal besonders spät dran mit einigen Etappen der Planung, da wir coronabedingt manche Entscheidungen, insbesondere, was die ersten Reiseziele betrifft, noch nicht zu lange im Voraus treffen wollen.

Neben allerlei bürokratischer Hürden stellt uns der Prozess der schrittweisen Abnabelung von all unseren Verpflichtungen in Deutschland aber auch immer wieder vor emotionale Herausforderungen und wir wollen euch nicht verschweigen, dass wir trotz aller Vorfreude natürlich das ein oder andere Mal ganz schön Muffensausen bekommen haben.

In diesem Sinne finden wir das Zitat von Danger Dan äußerst zutreffend 🙂

Hier eine kleine Chronologie über die wichtigsten Vorbereitungsschritte:

Juni 2021

  • Yippieh! Wir sind beide vollständig gegen Corona geimpft! Für uns war klar, dass eine weltweite Impfkampagne eine grundlegende Voraussetzung dafür sein wird, dass wir so etwas wie eine Fernreise überhaupt wieder in Erwägung ziehen können.
  • Wir verschaffen uns einen groben Überblick: Was müssen wir vor unserer Auszeit alles organisieren? Was müssen wir noch besorgen?
  • Endlich wird es wärmer draußen und die Kontaktbeschränkungen werden gelockert. Den bevorstehenden Sommer wollen wir auch nutzen, um noch mal viele der schönen Dinge mitzunehmen, die wir am Leben in Berlin schätzen. Allem voran wollen wir viel Zeit mit Familie und Freund*innen verbringen, die wir über einen langen Winter-Lockdown nur sehr eingeschränkt treffen konnten und ab November ja wieder für eine längere Zeit nur digital sehen werden.

JuLi 2021

  • Bevor es losgeht, wollen wir uns noch mal ordentlich durchchecken lassen. Daher vereinbaren wir für die kommenden Wochen ein paar Arzttermine für Allgemeinuntersuchungen, aber auch zur Abklärung einiger lästiger Wehwehchen 😉

  • Natürlich machen wir uns schon seit einer ganzen Weile Gedanken darüber, welche Absprachen und Regelungen wir bezüglich unserer Arbeitsverhältnisse vereinbaren wollen. Jetzt wird’s aber allmählich konkreter: Es stehen schwere Entscheidungen und richtungsweisende Personalgespräche an.

  • Wir setzen uns mit unserer WG zusammen und planen die Untervermietung von Anikas Zimmer.

  • Der erste Termin im Tropeninstitut: Wir haben zwar wirklich schon eine ganze Menge Impfungen bekommen in Vergangenheit, da aber ja dieses Mal tatsächlich sehr viele unterschiedliche Regionen der Welt auf der Reisewunschliste stehen, gibt’s da scheinbar immer noch Luft nach oben. Die Spritze gegen Meningokokken-Meningitis nehmen wir dann gleich mit, empfohlen werden uns außerdem noch Gelbfieber, Typhus Auffrischung und die Grippe-Impfung.

Side-Fact: Die Grippe zählt wohl zu den häufigsten Reisekrankheiten.

  • Wir sind voll im (Ver-)Kaufrausch: Wir checken unsere bisherige Ausstattung durch, verkaufen ein bisschen Krams, der nicht mehr gebraucht wird und überlegen, was wir noch anschaffen müssen.
  • Die „Generalprobe“: 

Unser letzter gemeinsamer Urlaub vor unserer Auszeit und hoffentlich großen Reise ist gleichzeitig die „Generalprobe“.
Los geht‘s schon beim Packen der Rucksäcke:
Wir überlegen, was wir noch an Ausrüstung benötigen – und was vielleicht beim nächsten Mal zu Hause bleiben darf 😉
In Dänemark haben wir uns in Gedved, einem kleinen Örtchen nahe Horsens, ein gemütliches Häuschen mit zwei Zimmern und einer kleinen Veranda gemietet.
Eigentlich trifft es sich ganz gut, dass wir hier für unsere Verhältnisse relativ abgeschieden hausen und es leider auch ganz schön viel regnet.

So haben wir viel Zeit…
– die Idee für eine Website zu verfestigen
– einen Namen für die Website zu finden und ein grobes Design vorzubereiten
– ein Logo zu erstellen
Wie ihr seht, war das schonmal ganz erfolgreich 🙂

Dabei tauchen bei uns aber auch immer wieder Fragen auf, wie…:
– Wie ausführlich und mit welchen Medien wollen wir die Reise dokumentieren?
– Woran wollen wir die Besucher*innen unseres Blogs teilhaben lassen und welche Erlebnisse wollen wir vielleicht doch lieber nur in unseren Köpfen abspeichern?
– Wie wollen wir unseren Alltag auf der Reise gestalten, einerseits als Paar gemeinsam, aber auch mal jede*r für sich?

Wir gehen davon aus, dass sich vieles davon erst innerhalb der ersten Wochen/ Monate entwickeln wird und darüber hinaus wahrscheinlich sogar noch eine ganze Menge weitere Fragen auf uns zukommen werden.

Und zu guter letzt beschäftigen wir uns aber auch schon mal mit möglichen Reisezielen (natürlich in Verbindung mit der jeweiligen Corona-Situation, Impfquoten der Länder und den pandemiebedingten Hürden für Ein- und Weiterreise).

Alles über unsere Dänemark Eindrücke: hier lang.

 August 2021

  • Uiuiui, jetzt geht’s richtig ans Eingemachte: Wir beginnen damit, potentielle Kandidat*innen für die Zwischenmiete für Anikas Zimmer zu treffen. Ende August ist die Entscheidung getroffen und das Zimmer ist definitiv vermietet. Jetzt gibt’s kein Zurück mehr! 🙂

  • Recherchearbeit: Wir checken in regelmäßigen Abständen die Entwicklung der Corona-Fallzahlen, Impffortschritte und Einreisebedingungen potentieller Reiseziele und grenzen die Auswahl allmählich ein.

  • Ben fuchst sich wieder ins Website bauen ein und bastelt fleißig an unserer Seite. Anika schreibt wie wild Texte.
  • 30. August, 23:45Uhr: Anika hat einen kleinen medizinischen Eingriff am nächsten Tag und ist total aufgekratzt. Genau der richtige Zeitpunkt, um FLÜGE ZU BUCHEN!!!
    Ein bisschen Unsicherheit bleibt natürlich in Hinblick auf die Corona-Entwicklung, daher achten wir bei der Ticketwahl darauf, dass wir sowohl den Zielort als auch das Abflugdatum kostenfrei ändern können.

September 2021

  • Viel Zeit für Vorfreude: Anika muss sich erst mal ein paar Wochen schonen. Zum Glück steht unser erstes Reiseziel jetzt fest, sodass wir endlich mit dem schönsten Teil der Vorbereitung beginnen können: Die Planung der eigentlichen Reise!
  • Der K(r)rampf beginnt: Anika stellt einen Antrag bei der Agentur für Arbeit, um sich schon mal ihren Anspruch auf ALG 1 für die Zeit nach unserer Rückkehr zu sichern.
  • Wir kündigen unsere Handyverträge fristgerecht und veranlassen den Wechsel zu einem Prepaid-Tarif zu November, damit uns unsere Rufnummern ohne monatliche Grundgebühr erhalten bleiben.
  • Auch die Auslandskrankenversicherungen sind nun abgeschlossen. Mit den Versicherungsscheinen können wir uns ab November von der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland abmelden.

Oktober 2021

  • Mietwagen gebucht: Nachdem wir zwischenzeitlich schon ein paar Recherchen über unser erstes Reiseziel Costa Rica anstellen konnten, haben wir uns entschieden, mit einem kleinen Roadtrip zu starten. Scheinbar sind nämlich einige der schönsten Nationalparks nicht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Auch wenn uns aufgrund der Straßenverhältnisse irgendwie überall ein SUV/Jeep angedreht werden will, haben wir uns in einem Anflug von Abenteuerlustigkeit, Trotz und vielleicht auch etwas naivem Optimismus für nen Kleinwagen entschieden. Klar, würde ein höhergelegtes Auto mehr Komfort bieten, aber wir haben überhaupt keine Lust unnötig viel Sprit zu verballern. Voraussichtlich wird das für uns bedeuten, dass wir deutlich mehr Zeit für Strecken einplanen und vorsichtiger fahren müssen. Ein Deal, den wir gerne eingehen, denn unser ökologischer Fußabdruck wird ohnehin schon riesig sein.
  • Natürlich gibt’s auch auf Reisen mal Tage, an denen der Körper streikt. Meist sind es nur Kopfschmerzen, eine Erkältung oder ein Sonnenbrand, aber auch mit der unangenehmen “Rache des Montezuma” durften wir in Vergangenheit schon Bekanntschaft machen. Viele Medikamente sind zwar problemlos auch noch unterwegs beschaffbar, aber wenn’s einem*r doch mal so richtig dreckig geht, möchte man vielleicht nicht ewig nach einer Apotheke suchen. Daher füllen wir unsere kleine Reiseapotheke noch einmal auf.
  • Bis hierhin war‘s noch verhältnismäßig leicht, die To-Do Listen wurden mit Besonnenheit und Disziplin abgearbeitet.

    Doch was nun folgt, ist der vielleicht schwerste und bestimmt emotionalste Part daran, dass wir Deutschland für mindestens ein Jahr den Rücken kehren werden:

    Allmählich wird es Zeit, Abschied zu nehmen von Familie, Freund*innen, unserer WG, Arbeitskolleg*innen usw.

    Wer uns kennt, weiß, dass wir sowohl die glücklichen als auch die traurigen Momente im Leben gerne zum Anlass nehmen, ein feuchtfröhliches und kulinarisch dekadentes Happening einzuberufen.

    So startet der Monat mit einer nachträglichen Geburtstagssause und gleichzeitig der letzten großen Gartenparty vor unserer Abreise.

    In den kommenden Wochen werden noch einige weitere Abschiedsbrunches und letzte gemeinsame Abende, lange Umarmungen, Familienbesuche und ausgiebige Kuschelsessions mit der Katze folgen.

  • Anika räumt ihr Zimmer aus und wir lagern alles in Bens Zimmer ein.
  • Dabei nutzen wir die Gelegenheit, um uns auf “Marie Kondō Art” von einigen alten Sachen zu trennen.
  • In weiser Voraussicht digitalisiert Anika schonmal alle analogen Rechnungen für die Steuererklärung 2022.

November 2021

  • Der Rucksack wird gepackt….und alles, was mit will, versucht einen Weg in die Rucksäcke zu finden.
  • …Der Rucksack wird wieder ausgepackt. Es stehen wohl noch mal schwere Entscheidungen an. Werden für nötig befundene Errungenschaften doch noch zurück gelassen?
  • Der Rucksack wird erneut gepackt…
  • Alle wichtigen Dokumente (Boardingpässe, Personaldokumente, Versicherungsunterlagen in englisch & spanisch usw.) werden sowohl ausgedruckt, als auch eingescannt und sicher, aber schnell abrufbar digital hinterlegt.
  • Wir machen den Online Check-in für unseren Flug und füllen das für die Einreise nach Costa Rica benötigte Gesundheitsformular (“Pase de salud”) aus.
  • Am Vorabend schmiert Ben fleißig Stullen als Proviant für den Flug 🙂
  • …und um 3 Uhr nachts gehts los an den Flughafen!

Abflug in T-minus

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