Südostasien

Thailand, Kambodscha, Malaysia
Februar-April 2017

Im ersten Video (Prolog) zu unserem Projekt „How we fill the gap“ erzählen wir etwas über den Begriff „Gap Year“. Dieser wird häufig verwendet, wenn junge Menschen für eine Weile ins Ausland gehen, um die Welt kennen zu lernen. Hierfür bietet sich meist die Lücke (engl. Gap) zwischen zwei Lebensabschnitten besonders gut an, wie z.B. die Zeit nach dem Schulabschluss oder der Ausbildung.

Die Gründe, warum wir beide viele dieser Stationen an uns vorüberziehen lassen haben, sind vielfältig. Doch als sich Anikas Studium allmählich dem Ende zuneigte, wurde ihr bewusst, dass dies vorerst der letzte dieser „Gaps“ sein könnte, bevor mit dem Arbeitsleben der gefürchtete „Ernst des Lebens“ (O-Ton Papa) beginnt.

Für Ben stellte sich die Situation ein bisschen anders dar: Er ist schon seit vielen Jahren im Job angekommen, hatte und hat nach wie vor aber glücklicherweise die Möglichkeit, sehr flexibel auch mal eine längere Zeit Auszeit nehmen zu können.

Gemein hatten wir vor allem, dass wir noch nie eine längere Zeit außerhalb von Europa verbracht haben.

Warum Südostasien?

Wer anfängt, ein wenig zum Stichwort Backpacking zu recherchieren, kommt eigentlich gar nicht an den abertausenden Blogs, Vlogs und Co. zur Region Südostasien vorbei. Und das hat auch einen Grund! Die meisten Länder Südostasiens sind sehr leicht zu bereisen, sie verfügen nämlich über eine gute Infrastruktur, gelten als relativ sicher und vor allem ist eine Reise auch mit dem schmalen Geldbeutel einer arbeitslosen, frischgebackenen Bachelor-Absolventin finanzierbar 😉 Neben diesen richtig guten Grundvoraussetzungen gibt es einfach unglaublich viel zu sehen und zu entdecken, was eine*n richtig vom Hocker hauen kann, wenn man bisher noch nicht so richtig aus Europa rausgekommen ist. Traumhafte Strände, jahrtausende alte Tempel, Reisfelder und Teeplantagen im saftigsten Grün, abgefahrene Höhlen, MEGAStädte, eine verrückte Tierwelt, super leckere Curry’s und vieles mehr! So viel nehmen wir schon mal vorweg: Von alldem können wir bis heute nicht genug kriegen!

Natürlich gibt es in der Region SOA noch einige andere spannende Länder. Da wir uns für die Reise einen Zeitrahmen von 2,5 Monaten freigeschaufelt hatten, war aber klar, dass wir uns ein wenig begrenzen müssen. Mit Thailand, Kambodscha und Malaysia fiel die Wahl auf drei Länder, die sich insbesondere hinsichtlich Kultur, Religion und Geschichte etwas voneinander unterscheiden.

Route
Zentral-Thailand
  • Bangkok
  • Kanchanaburi
  • Sukhothai
  • Ayutthaya
  • Lopburi
Kambodscha
  • Siem Reap
  • Phnom Penh
  • Sihanoukville (Stadt)
  • Koh Rong
  • Sihanoukville (Otres Beach)
  • Kampot
  • Phnom Phen
Malaysia
  • Kuala Lumpur
  • Malakka
  • Mersing
  • Tioman
  • Kuantan
  • Kuala Tahan (Taman Negara)
  • Tanah Rata (Cameron Highlands)
  • Georgetown (Penang)
Süd-Thailand
  • Ao Nang (Krabi)
  • Koh Phangan
  • Koh Tao
  • Chumphon
  • Bangkok
Highlights
  • Streetfood und Nightmarkets von Bangkok erkunden mit Bekannten aus Berlin
  • Tempel und Erawan Falls im Umland von Kanchanaburi
  • mit dem Roller über Schotterpisten und mit dem Fahrrad durch Reisfelder
  • Natürlich: Angkor Wat!
  • Diese Zeugnisse der schrecklichen jüngeren Vergangenheit Kambodschas als „Highlight“ zu bezeichnen, wäre etwas unangebracht. Aber ein Besuch der sogenannten Killing Fields (Choeung Ek) und des S21(Tuol-Sleng)-Foltergefängnisses haben uns nachhaltig bewegt.
  • Besuch einer Pfefferplantage nahe Kampot (bester Pfeffer EVER!)
  • 5 Tage Regenwetter in einer kleinen Strandhütte auf Tioman: mal so richtig abschalten!
  • Canopy Walk im Regenwaldgebiet Taman Negara
  • In Tanah Rata wurde Bens Leidenschaft für die Kunst der Tempeh-Herstellung durch Johnny, „den Koch, der 20 Sprachen beherrscht“, entfacht
  • Streetart, Little India und Chinatown in der spannenden Stadt Georgetown auf Penang
  • Koh Phangan: bloß nicht Fullmoon(Ballermann)-Beach, dachten wir uns, aber (ähnlich wie es viele von Malle behaupten) ist die andere Seite der Insel wunderschön 😉
  • eine Muay-Thai Probestunde auf Koh Tao
  • jede Menge Massaman Curry und Pad Thai
  • …so viele unvergessliche Begegnungen und Unterhaltungen mit anderen Menschen!
Lowlights
  • Durch eine verschleppte Erkältung musste Anika leider gleich mehrfach zum Arzt und Antibiotika einwerfen, bis es ihr endlich besser ging.
  • Auf Koh Rong erlebten wir die schlimmste „Magenverstimmung“ unseres Lebens…dummerweise gleichzeitig 😉
  • Ungefähr zur Halbzeit unserer Reise haben wir in Kuala Lumpur bei der Unterkunftsbuchung das erste und einzige Mal so richtig ins Klo gegriffen, was eine kurzzeitige „Mid-Travel-Crisis“ bei Ben auslöste 😉
Fazit

Da wir damals so sehr mit Staunen beschäftigt waren, haben wir die Reise nicht so ausführlich dokumentiert, wie wir es künftig vorhaben. Fast 5 Jahre ist es nun her und mit Ach und Krach haben wir es geschafft, unsere Route zu rekonstruieren (…würden dafür aber nicht unsere Hand ins Feuer legen^^). Für einen detaillierten Reisebericht über jede einzelne Station reichen die Erinnerungsfetzen leider nicht mehr.

Was jedoch hängen geblieben ist, sind intensive Sinneseindrücke, viele neue Denkanstöße und das Bewusstsein, dass diese Reise wirklich sehr viel mit uns gemacht hat.

Ab dem ersten Moment, in dem uns die feuchte Hitze wie eine Wand entgegen schlug, waren wir restlos eingenommen von diesem schönen Fleckchen Erde!

Es gab so viele Gerüche, die unsere Nasen noch nie gerochen hatten. Wir schlemmten uns durch die Straßenstände und Nightmarkets; sein erstes Pad Thai wird Ben wohl nie vergessen 😉

Wenn so viele Autos und Mopeds auf verhältnismäßig engem Raum scheinbar ohne jegliche Regeln aufeinander treffen, kommt das wohl nicht aus ohne penetrantes Dauerhupen und den Krach von hunderten Auspuffen! Doch unsere Ohren erholten sich schnell bei der andächtigen Ruhe in den unzähligen Tempeln Bangkoks, beim sanften Anbranden des Meeres auf Koh Rong oder bei den abgefahrenen Tiergeräuschen im malayischen Dschungel Taman Negara.

Zu sehen, wie Menschen auf der anderen Seite der Welt leben, hat uns nicht nur tief bewegt, sondern auch noch einmal bewusst gemacht, dass wir all die Privilegien, die wir haben, manchmal zu wenig zu schätzen wissen.

All diese Erfahrungen und viele weitere möchten wir nicht missen.

Diese Reise ist bei uns hängen geblieben und wurde der Startpunkt für einige weitere.